Chicks on the March
( … Hühnern ins Ungewisse)

Asservat

Revivre Lacan

Der klare Blick auf die Kopie des Werkes von Gustave Courbet L’Origine du monde (1866) ist nur in einer spezifischen, körperlichen Interaktion mit dem Vitrinenobjekt möglich.

Akt eine Treppe hinabzusteigen

Die Reihe der Kunstwerke von Marcel Duchamp (Akt eine Treppe hinabsteigend Nr. 2, 1912, Öl auf Leinwand), Hans Richter (Dreams That Money Can Buy, Experimental Film, 1947) und Gerhard Richter (Ema (Akt auf einer Treppe), 1966, Öl auf Leinwand) hat in Akt eine Treppe hinabzusteigen 2010 eine Fortsetzung erfahren.

Pussyhat

Zum Women´s March 2017 ist diese Mütze entstanden. Nach Jahren der Präsidentschaft von Donald Trump verfestigt sich nun die Gewissheit, dass sie unter einer Glasglocke gesichert werden muss, allzeit verfügbar für die nächste Aktion.

Sculptress’ Icon

Das Urinal (Fountain, 1917), das berühmte Konzept-Kunstwerk von Marcel Duchamp, nachzubilden ist als Idee unspektakulär. Größe, Dimension, Material, Werkzeugspuren, Rundungen mit den Fingern gedrückt sprechen jedoch eine andere Sprache als ein im technisch perfektionierten Porzellan-Abgußverfahren entstandenes Industrieprodukt wie Duchamp es verwendete und es zur kunsthistorischen Ikone wurde. Im Gegensatz zu Duchamps rein intellektueller Herangehensweise, ist bei Sculptress`Icon (2020) das zusätzliche Einbeziehen der Handarbeit einer Künstlerin wesentlich.

Das auratische Objekt steht auf dem Sockel. Sculptress`Icon versucht dies geschickt zu umspielen. Die Aura der Ikone Fountain täuscht devot liegend, aber bleibt bestehen. Ein Symbol der männlichen Intimität im gemeinschaftlich erlebten Abort, Zentrum der Absprachen und machtvollen Verträge. Hundert Jahre später immer noch ein Thema. Es zeigt, dass uns der Hochgeschwindigkeitssog der Moderne des letzten Jahrhunderts nachsitzen lässt, fordert all die neuen Gedanken, Ideen, (Re)Formen abzuarbeiten. Die Künstlerin addiert fast gymnasial und doch trotzig den eigenen, zeitgenössischen Standpunkt – man ist ja auch jemand heutzutage.

Overall

Ein genderuneindeutiges Kleidungsstück ist für das Werk Overall (2019) gewählt. Als Träger von Künstlerin-Logo und Weiblichkeitspiktogramm spiegelt es eine Haltung und Lebensanschauung. Der Arbeitskleidungscharakter ist geschlechtsneutral. Es geht um das Handlungspotential im Sinne von Joseph Beuys´ Sozialer Plastik. Im Gegensatz zu Beuys Filzanzug (1970) allerdings könnte der Overall von allen getragen werden und eine Anschauung im Alltag transportieren.

Heavy Cheesecake

Rebiya

Transcultural Research /
Made in Turkey

Park der Historischen Sommerresidenz des Deutschen Botschafters in der Türkei, Tarabya / Istanbul. Im mobilen Atelier wurde an ausgesuchten Orten im Park regionaler Marmor behauen.

Künstlerische Produkte sind nicht nur die entstandenen Skulpturen, sondern auch Videos und Fotos der Aktionen. Das Schaffen wird zur Performance.

Time Capsule

Mann an Bushaltestelle, wartend

Das in Rwanda / Afrika gefundene Spielzeug erinnert an künstlerische Positionen der Moderne – aber auch an Paul McCarthys BlockHead. In dieser Arbeit wird die überdimensioniert aufgeblasene, Kunstmarkt getriebene Pop-Version McCarthys in die puristische Realität eines afrikanischen Holzspielzeugs und einer kryptisch-vergeistigten Duchamp-esken Betitelung zurückgeführt.

Das Fremde im Eigenen,
das Eigene im Fremden

Xalderang

Eine chinesische Wüstengebirgsformation bot sich für ein Remake des Werkes Der Wanderer über dem Nebelmeer, 1818 von Caspar David Friedrich an.

Patient

Die Skulptur PATIENT entstand am Bosporus in Istanbul in der unmittelbaren Nachbarschaft des Präsidenten der Türkei. Die Historie des geschwächten Osmanischen Reiches Ende des 19. Jahrhunderts ist nur ein Teil der mit dem Werk verbundenen Gedanken.

I wanna be like you

iFiction

Im Video iFiction bewegt sich das Kameraauge langsam entlang gutbürgerlich gestalteter Innenräume. Fünf Frauen und Mädchen einer Familie sind darin platziert. Sie agieren nahezu bewegungslos und treten auch nicht in Kontakt zu einander. Akustisch scheint man sich in einem U-boot zu befinden. Bedrohliche Sonargeräusche sind zu hören.

Passat

e.p.o.x.i.

Believe in Art
(family of imperfect objects)

Jedes der individuellen Objekte in der Installation hat es über Jahre hinweg nicht zum ausgereiften Kunstwerk geschafft. Schlußendlich haben sie sich als Gruppe mit ähnlicher Historie gefunden. Im Falle des Museums Dieselkraftwerk in Cottbus wurden sie mit dem Versprechen der Freiheit von Seriosität in einer Leerstelle zwischen „White Cube“- Ausstellungsräumen platziert.

Weißabgleich

Schweißtuch

Baum

Es gibt doch nur das Leben –
den Tod gibt es doch gar nicht

Eine menschenleere Wohnung bildet den Rahmen des Videos – eine Wohnung, welcher durch die jahrzehntelange Sammlung von Gegenständen verschiedenster internationaler Kulturen die Geschichte der Bewohner eingeschrieben wurde. Herumliegende Medikamente, Krücken und ähnliche Dinge lassen darauf schließen, dass hier ein kranker Mensch gewohnt haben muss, offenbar vor kurzem erst die Wohnung verlassen hat und verstorben ist. Man bewegt sich durch die Zimmer auf der Suche nach der Identität dieser Person. Kurz angespielte Musikstücke erinnern an die Kultur und Entstehungszeit des Mobiliars. Ein durchgehender Rhythmus, ähnlich dem eines Herzschlags, treibt durch das Video, obwohl der Prozess des Ermüdens einsetzt, man sich irgendwann keine Hoffnung mehr auf weitere Erkenntnis macht und entlassen werden möchte aus der Enge.

Delicate Object

Es gibt doch nur das Leben

Ein kleiner, historischer, chinesischer Keramikhase, im British Museum in London ausgestellt, inspirierte zu diesem Objekt, in dem sich zudem Portraits von Menschen westlicher Kulturen verschmelzen.

Das Wunder von Kiel

Dobermann, kariert

Happy 4th of July

Tafelbild

Die akustische Installation ist in einer Sicherheitszone zwischen Haus und Strasse platziert. Sechs Bewohner von Los Angeles sprechen in Monologform über ihre Ängste.

Wissant

An der nordfranzösischen Atlantikküste, auch Côte d'Opale genannt, entstand dieses in Kreidekalkstein gehauenes Ohr im Rahmen eines mit befreundeten SteinbildhauerInnen selbstorganisierten Symposiums.